Du hast das Gefühl, alles falsch zu machen. Du bist ständig verunsichert und läufst auf Eierschalen, um nicht doch wieder in irgendein verstecktes Fettnäpfchen zu treten.
Du bist es so sehr gewohnt, allen seinen Bedürfnissen zuvorzukommen, dass du nicht genau weißt, ob das, was du für ihn tust, normal ist oder zu viel.
Wenn du seit Jahren immer wieder solche Sätze hörst:
- Du bist nichts, kannst nichts und kriegst nichts auf die Reihe.
- Du bist zu blöd um x zu machen.
- Du bist zu nichts zu gebrauchen.
- Du bist das Problem.
- Du bist ein ganz schlechter Mensch.
- Wegen dir funktioniert unsere Beziehung nicht.
… dann ist es kein Wunder, dass du irgendwann anfängst, diese Lügen über dich zu glauben. Oder dass du dich zumindest ständig in Frage stellst.
Auf der einen Seite weißt du, dass du kein schlechter Mensch bist. Auf der anderen bist du dir nicht so sicher. Wenn er das immer wieder behauptet, könnte was dran sein? Schließlich klappt bei mir überhaupt nichts!
Du weißt nicht einmal, ob du dich auf dein eigenes Gedächtnis verlassen kannst. Denn du bist dir ziemlich sicher, dass er “die blauen Socken” gesagt hat. Aber wenn du ihm das sagt, reagiert er gereizt und meint, dass das so nicht stimmt und dass du dir das einbildest.
Also was jetzt?
Wer hat recht?
Und vor allem: Was macht das auf Dauer mit dir?
Lass mich raten: Du fühlst dich traurig, mal ängstlich, mal wütend, meistens unsicher und hilflos. Du fühlst dich ohne Halt: Du weißt nicht, was richtig ist, du vertraust deinem eigenen Empfinden nicht mehr.
Das führt oft dazu, das du dich dann noch mehr anstrengst, es besser zu machen. Und das wiederum bedeutet, dass du dich seinen schlechten Launen und seiner Unberechenbarkeit noch mehr ungeschützt aussetzt in der Hoffnung, wenigstens ein kleines bisschen Liebe und Zuneigung zu erhalten.
Du bist sozusagen in einem Teufelskreis gefangen. Du gehst jedes Mal leer aus, bist ständig enttäuscht und entmutigt.
Da sind Depressionen und körperliche Beschwerden vorprogrammiert.