
Weihnachten ohne Selbstaufgabe: Wie du dir dieses Jahr endlich erlaubst, du selbst zu sein.
Weihnachten ohne Selbstaufgabe: Erlaube es dir, dieses Jahr Weihnachten neu zu gestalten und die schönste Weihnachtszeit zu haben!
Welche Verbindung gibt es zwischen Schönheit und Selbstwert? Zu diesem spannenden Thema habe ich im Mai 2020 ein schriftliches Interview mit Martina Bernburg, Makeup Artist, gegeben. Das Interview ist damals auf Martinas Website erschienen.
Martina:
In meinem Job geht es immer um’s Aussehen. Und ganz oft um Frauen. Was liegt also näher, als sich dem Thema mal von einer anderen Seite zu nähern? Weiblicher Selbstwert ist untrennbar verknüpft mit unserem Äußeren – innere Veränderungen gehen immer mit äußeren einher – und umgekehrt. Und weil das Thema so komplex ist, habe ich beschlossen, eine Reihe von Expertinnen zu befragen, die sich mit dem Thema befassen.
Los geht es heute mit Hazel Marogna, Life Coach und Mentorin für Frauen, die sich in ihrer Partnerschaft unsichtbar fühlen.
Hazel, bei dir geht es um Frauen, die sich in ihrer Partnerschaft nicht gesehen oder nicht wertgeschätzt fühlen. Erzähl mal, wie kommen solche Konstellationen zustande? Was ist typisch für deine Kundinnen?
Hazel:
Die Situationen sind ganz unterschiedlich, haben aber ähnliche Merkmale; die Frauen sind sehr empathisch und immer bemüht, die Erwartungen vom Partner – und allen anderen in ihrer Umgebung – zu erfüllen und es allen recht zu machen, bekommen aber wenig oder nichts zurück. Dabei merken sie nicht, dass sie sich selbst dabei aufgegeben haben; sie haben kein eigenes Leben mehr, keine eigene Persönlichkeit und sehen sich nur durch die Augen der Anderen. Unbewusst suchen sie durch den Blick, die Worte, des Verhaltens des Anderen Liebe und die Bestätigung ihres eigenen Selbstwertes, gehen meistens aber leer aus; denn sehr oft haben sie unbewusst Partner angezogen, die in der Beziehung eher passiv sind, die sich gern umsorgen lassen und die ihnen diese Liebe und Bestätigung nicht geben wollen oder können.
Martina:
Ich erlebe in meiner Arbeit ja massiv den Einfluss, den unser Äußeres auf unser Wohlbefinden und schließlich auch den Selbstwert hat: Unscheinbare Frauen, die von mir top zurechtgemacht vor der Kamera plötzlich strahlen und aufblühen und gar nicht mehr aufhören wollen, sich in Pose zu werfen. Wie kommt das? Trauen sie sich sonst einfach nicht?
Hazel:
In unserer Gesellschaft sind wir als Frauen von klein an dazu konditioniert, uns über unser Aussehen zu definieren und unseren Selbstwert damit zu verknüpfen. Und das ist schlicht und ergreifend Gift; weil es die Frau auf ihr Äußeres reduziert, sie entwertet, sie versklavt. Dadurch ist sie nämlich dazu verdammt, diesem „Schönheitsideal“ immer hinterher zu laufen, um ein wenig Selbstwertgefühl, ein wenig Liebe, ein wenig Bestätigung von außen zu ergattern. Wenn eine Frau sich als „unscheinbar“ empfindet, ist es nur, weil sie sich bewusst oder unbewusst mit diesem Schönheitsideal verglichen hat und sich als mangelhaft empfunden hat. Wenn du sie jetzt schminkst und stylst, sieht sie sich plötzlich und ihre Augen werden sozusagen geöffnet. Sie sieht sich vielleicht zum ersten Mal als schön. Sie war aber die ganze Zeit wunderschön! Sie hatte nur vorher diese Brille des „Schönheitsideal“ auf und konnte es nicht erkennen. Sie ist nicht dadurch „aufgewertet“ worden, denn ihr Wert hat sich nicht geändert; jede Frau ist so krass wertvoll – das Wort sagt es ja, voller Wert – dass niemand und nichts überhaupt was dazu hinzufügen könnte. Sondern es „enhances“ sie, wie man auf Englisch sagt, es hebt hervor, was schon da ist. Wenn sie sich aber ihren wirklichen Wert nicht bewusst ist, wird sie ihn immer in irgendeiner Bestätigung von außen suchen; und das ist reine Täuschung. Jedes Selbstwertgefühl, das von etwas Äußerlichem kommt, ist wie eine Fata Morgana; ein vorübergehendes Gefühl, das sich beim ersten Bad Hair Day in Luft auslöst. Und dann geht die Suche von vorne los. Deswegen sage ich: Schönheit muss von innen nach außen, nicht umgekehrt.
Dann auf der anderen Seite gibt es Frauen, die einfach aufgeben, wenn sie merken, dass sie diesem Ideal nicht entsprechen können, und legen keinen Wert mehr auf ihr Äußeres. Nach dem Motto: es bringt eh nichts, es zählen nur die “inneren Werte“. Das meine ich ganz bestimmt nicht! Denn Schönheit ist was Wunderbares! Was Gutes! Der Mensch ist in jedem Faser seines Wesens für das Schöne geschaffen!
Die einzige Frage ist, wer bestimmt, was schön ist? Überlassen wir das diesem „Schönheitsideal“? Den Männern? Der Gesellschaft? Den Gedanken in meinem eigenen Kopf? Nein, ICH entscheide, dass ich WUNDERSCHÖN bin; ich lege das fest!
Ja gerade mit meinem Gesicht und mit meinem erstaunlichen und wundervollen Körper, mit meiner Persönlichkeit, mit meiner Einzigartigkeit, mit meiner Stimme, mit meinem Lachen, mit meiner Sicht der Sachen, mit meinen Stärken und Schwächen – ja all das, was mich ausmacht!
Dann werden wir wahre Schönheit erleben – die Schönheit, die von innen nach außen strahlt und eine Frau aufblühen lässt. Und wenn sie sich dieser Schönheit bewusst ist, drückt es sich in ihrem Gesicht, in ihrem Körperhaltung, in ihrer Kleidung aus – das ist unvermeidlich! Sie ist nämlich stolz auf sich und zwar auf eine ganz gesunde und positive Art, völlig ohne sich mit anderen vergleichen zu müssen und völlig jenseits von jedem künstlichen und kulturellen Schönheitsdiktat.
Martina:
Auch ein absolut typischer Fall: Kundinnen, die sich von ihrem Partner trennen und als allererstes zum Friseur gehen und sich eine neue Frisur und ein komplett neues Styling verpassen lassen. Wie erklärst du das, warum blühen Frauen manchmal so auf, wenn sie sich trennen?
Hazel:
Interessant, oder? Das kann nur eines bedeuten: die Beziehung hat ihr nicht gut getan! Ich finde den Spruch gut: es muss dir in einer Beziehung besser gehen, als wenn du Single bist. Nicht schlechter! Weil du es ansonsten sein lassen kannst! Und sollst! Einige Frauen haben mir erzählt, dass sie jedes Mal, als sie in einer Beziehung waren, sich selbst verloren haben. Und sich erst wieder gefunden haben, als die Beziehung zu Ende war. Ich glaube, dass eine Frau nach einer Trennung so aufblüht, weil sie wieder zu ihrer eigenen Persönlichkeit findet. Möglicherweise hat sie sich nur durch die Augen des Partners gesehen – und es war kein wertschätzender Blick. Daher ist jetzt das Bedürfnis da, sich von diesem abwertenden „Einfluss“ frei zu machen und sich wieder schön zu fühlen. Vielleicht war eine andere Frau im Spiel und sie braucht jetzt die Bestätigung, dass sie nicht weniger wert ist als jemand anders. Und sicherlich ist auch der Wunsch da, für einen neuen Partner attraktiv zu sein. Es gibt aber auch Fälle, wo die Frauen nach einer Trennung sich sehr schwer tun, wieder zurück zu sich zu finden, weil sie so lange von jemand anderem beeinflusst – ja sogar bestimmt waren. Sie haben sich selbst eben verloren.
Martina:
Ich habe selbst schon Fälle erlebt, bei denen ich das Gefühl hatte, Make-up und Hairstyling sind regelrecht therapeutisch für meine Kundinnen – weil sie einfach gar kein Bewusstsein mehr dafür haben, dass sie schön aussehen können. Das ist so traurig, denn meine Philosophie ist ja: Es geht nicht ums Zuspachteln oder Wegschminken, sondern um die Freude daran, die eigene Schönheit zu feiern und zu unterstreichen. Du sprichst in diesem Zusammenhang von Selbstermächtigung. Was verstehst du darunter?
Hazel:
Oh ich liebe dieses Thema! Mit Selbstermächtigung meine ich, dass ich festlegen kann, was für mich in meinem Leben gilt. Vorhin habe ich von Konditionierung gesprochen – und sie ist tatsächlich massiv. Das Schönheitsideal bäumt sich auf und nimmt sich ungebeten das Recht, unser ganzes Leben und Denken zu bestimmen. Aber jede Frau kann ihre Macht und ihr Leben wieder zurücknehmen indem sie sagt – ICH bestimme was schön ist. Nicht jemand anders! Nicht mein Partner! Nicht Instagram! Oder Hollywood! Und die Männer erst recht nicht! Und ich treffe heute die Entscheidung: ICH BIN SCHÖN. Aber nicht – „naja es geht so. Ich versuche, mich anzunehmen, wie ich bin.“ Das bringt leider nicht viel. Gerade weil diese Konditionierung so massiv ist, muss man offensiv und entschlossen dagegen angehen – und hier meine ich, in meinem eigenen Kopf. Das heißt, es ist eine Entscheidung, unabhängig von jedem Gefühl. Und das sieht so aus: ICH BIN WUNDERSCHÖN. Ich bin voller Wertschätzung und Dankbarkeit für das Wunderwerk meines Körpers. Ich bin fasziniert von der verschwenderischen Vielfalt in der Natur – das schließt der menschlicher Körper ein! Wir sind immer wieder von der Schönheit der Natur berauscht – gerade jetzt im Frühling – und wir Menschen sind ja bekanntlich „die Krönung“ davon! Ich bin einzigartig und ich ehre diese Einzigartigkeit! Ich liebe das alte deutsche Wort „Ehre“, weil ich finde, es drückt so viel Respekt, Hochachtung und Wertschätzung aus. Stelle dir mal vor, wir würden alle gleich aussehen! Wenn ich mich schminke, kann ich mich nicht aufwerten, weil ich voller Wert bin, so wie ich bin.
Aber ich schminke mich (wenn ich will) und style mich und ziehe mich gut an, WEIL ich schön bin und nicht um mich schön zu machen. DAS PASST EINFACH ZU MIR. Damit drücke ich meine Schönheit aus. Es passt zu mir würdevoll, angenehm und SCHÖN aufzutreten, weil ich so bin. Das Außen gibt das Innen wieder. Und ich FEIERE meine Einzigartigkeit!
Martina:
Was mich natürlich interessiert: Was ist deine Mission, wie bist du zu deinem Herzensthema gekommen?
Hazel:
Ich bin dazu gekommen wegen meinem eigenen ganz persönlichen Weg aus der Minderwertigkeit. Da ich selber weiß, wie sich das anfühlt, möchte ich anderen Frauen zeigen, wie wertvoll und schön sie sind und wie das ihr ganzes Leben und Denken verändert. Und Partnerschaft ist meistens der Bereich, wo das Problem sichtbar ist.
Ich habe schon durch die Kraft der Liebe in meinem Leben so viel Befreiung und Veränderung erlebt und möchte, dass andere Frauen (selbstverständlich auch Männer, wenn es sie betrifft!) diese Liebe entdecken – nicht die romantische Art, sondern eine Kraft, die frei macht. Ich möchte, dass sie wissen, dass sie es verdient haben, glücklich und selbstbestimmt zu leben – mit oder ohne Partner! Dass sie nicht warten müssen, dass jemand oder etwas sie glücklich macht, sondern dass sie es selbst in der Hand haben!
Martina:
Und zum Schluss noch eine philosophische Frage: Was ist für dich Schönheit?
Hazel:
Liebe. Es gibt nichts Schöneres oder Stärkeres als die Kraft der Liebe. Die Liebe sagt dir, wie wertvoll du wirklich bist. Das klingt nach einer sehr philosophischen Antwort, aber diese Liebe ist eine Realität in meinem Alltag. Liebe macht schön!
Martina:
Danke, Hazel, für deine ausführlichen und erhellenden Antworten!
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und als Coach und Mentorin begleite ich on- und offline Frauen, die in ihrer Partnerschaft mehr gehört und gesehen werden wollen. Ich helfe ihnen, sich selbst zuerst zu lieben und zu respektieren, damit sie dann Liebe und Respekt auch in ihrer Partnerschaft erfahren!
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